Eichelalarm – Wenn Pirnas neuer Radweg zur Naturzone wird

Die Blätter färben sich golden, die Luft wird frischer – und Pirnas neuer Radweg entlang der Äußere Pillnitzer Landstraße verwandelt sich noch vor dessen Freigabe in einen waschechten Eichen-Adventure-Park. Wer braucht schon Mountainbike-Trails in den Bergen, wenn man eine glitschige Eichelschicht vor der Haustür hat?

Achtung, liebe Radfahrerinnen und Radfahrer: am Ende des Radweges, vor und an der Querung zur Verkehrsinsel droht jährlich akutes Eichel-Schleudern. Wer nicht mindestens Tour-de-France-taugliche Reflexe hat, sollte den Notfallbremsgriff bereithalten oder sich schon mal nach Stützrädern umsehen.

Die einen werden künftig über die ökologische Vermüllung des Radweges, welcher mehr Sicherheit bringen soll, schimpfen und hoffentlich nicht nach einer Rutschpartie im Straßengraben landen oder schlimmer noch – auf der Straße.

Bastelliebhaber sehen darin eine unerschöpfliche Quelle kostbarer Naturmaterialien, um während eines lauschigen Kreativnachmittages bei heißem Kakao eine ganze Eichelmännchen-Fußballmannschaft samt Fankurve entstehen zu lassen.

Bei aller Ironie stellen sich uns folgende Fragen:

  • Wie wird künftig für die Wegesicherheit gesorgt? Besonders Schulkinder werden hier große Probleme haben. Da ist der alte Radweg auf der gegenüberliegenden Seite möglicherweise die sicherere Alternative. Bei dieser müssten die Kinder auch nicht die stark befahrene Straße queren.
  • Warum wurde bei der Neuanlage der Verkehrsinsel keine zusätzliche Straßenbeleuchtung installiert?

Dass die Verkehrsinsel stadteinwärts mit einer mobilen Warnbake verschönert wurde, lässt vermuten, dass die neu angelegte Straßenführung in diesem Bereich eventuell zu sparsam ausgeführt wurde. Ein Blick auf das zerfahrene Bankett untermauert diese Vermutung. Wir werden fragen.

Ulrike Gruseck
Ortschaftsrätin Graupa & Mitglied im Freie Wähler - Wir für Pirna e. V.

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